Letztes Update: 08. März 2024
Der Artikel erklärt, was die verschiedenen Haltungsformen bedeuten und worauf Sie beim Einkauf achten sollten, um bewusste Entscheidungen zu treffen. Sie erfahren, wie sich diese Angaben auf die Qualität und das Wohl der Tiere auswirken.
Die Wichtigkeit des Tierwohls in der Nutztierhaltung spiegelt sich in der steigenden Nachfrage nach Transparenz im Einzelhandel wider. Mit dem neuen Tierhaltungs-Kennzeichnungs-Gesetz, das seit August letzten Jahres in Kraft ist, wird die Haltungsform verstehen für Verbraucherinnen und Verbraucher deutlich vereinfacht. Dieses Gesetz schreibt vor, dass die Haltungsbedingungen für tierische Produkte klar auf den Verpackungen deklariert werden müssen.
Ein neues Siegel macht seinen Weg in den Handel und bringt Licht in die Haltungsformen der Nutztiere. Ab Sommer 2025 wird das staatliche schwarz-weiße Haltungssiegel auf frischem Schweinefleisch aus Deutschland zu sehen sein. Dieses Siegel informiert über fünf verschiedene Haltungsstufen, wobei die höchste Stufe, Stufe 5, für Bio-Haltung steht. Die Deklaration dieser Stufen wird sowohl im stationären als auch im Online-Handel und in Fleischereifachgeschäften zur Pflicht.
Die staatliche Tierhaltungskennzeichnung basiert auf der Masthaltung der Tiere. Zuchtbetriebe sind verpflichtet, bis August 2024 detaillierte Angaben zu den Haltungsbedingungen an die Behörden zu übermitteln. Nach einer behördlichen Prüfung dürfen die Betriebe das neue Siegel verwenden. Dieser Prozess stellt sicher, dass die Haltungsform verstehen und die Einhaltung der Standards für die Verbraucher transparent und nachvollziehbar sind.
In Deutschland sind Tierwohl-Label keine Neuheit. Das vierfarbige Haltungsform-Label, das vier verschiedene Haltungsformen kennzeichnet, ist bereits seit April 2019 im Einsatz. Mit der Einführung der fünften Stufe für Biohaltung im Sommer 2024 wird dieses System erweitert. Die privatwirtschaftlichen Kennzeichnungen werden neben der gesetzlichen Tierhaltungskennzeichnung bestehen bleiben und diese ergänzen, sodass Verbraucherinnen und Verbraucher sowohl das bekannte Haltungsform-Siegel als auch das neue staatliche Tierhaltungs-Siegel auf den Produkten vorfinden werden.
Neben der Transparenz bei der Haltungsform verstehen ist die Qualität der gesamten Produktionskette ein entscheidender Faktor für Verbraucherinnen und Verbraucher. TÜV SÜD bietet Unterstützung für Unternehmen in der Lebensmittelproduktion und -vertrieb durch Zertifizierungen nach freiwilligen Standards des QS-Systems. Diese freiwilligen Standards ergänzen die gesetzlichen Regelungen und bieten weitere Qualitätsaspekte, die Verbraucherinnen und Verbraucher auf den Lebensmitteln in Form von Prüfzeichen finden können.
Für den Einzelhandel bedeutet das neue Tierhaltungs-Kennzeichnungs-Gesetz eine Anpassung in der Produktkennzeichnung und Kundenkommunikation. Es ist wichtig, dass das Personal geschult wird, um die Haltungsform verstehen zu können und Kunden bei Rückfragen kompetent zu informieren. Die Kombination aus staatlichen und privatwirtschaftlichen Siegeln bietet eine umfassende Informationsgrundlage, die es Verbraucherinnen und Verbrauchern erleichtert, bewusste Entscheidungen zu treffen.
Die Einführung des staatlichen Tierhaltungssiegels ist ein wichtiger Schritt in Richtung mehr Transparenz und Tierwohl. Es ist zu erwarten, dass sich die Verbraucherpräferenzen weiter in Richtung nachhaltiger und ethisch vertretbarer Produkte verschieben werden. Der Einzelhandel spielt dabei eine Schlüsselrolle und kann durch die Bereitstellung von Informationen und die Förderung von Produkten mit höheren Tierwohlstandards positiven Einfluss auf die gesamte Branche nehmen.
Beim Einkauf von Lebensmitteln spielt die Haltungsform der Tiere eine wichtige Rolle. Sie gibt Aufschluss darüber, unter welchen Bedingungen die Tiere gehalten wurden. Die verschiedenen Haltungsformen reichen von konventioneller Haltung bis hin zu Bio-Standards. Es ist wichtig, sich über die unterschiedlichen Haltungsformen zu informieren, um bewusste Kaufentscheidungen treffen zu können. Dabei kann es auch hilfreich sein, sich mit den Herausforderungen des Metzgereihandwerks während der Corona-Pandemie auseinanderzusetzen. Mehr dazu erfahren Sie in unserem Artikel Herausforderungen Metzgereihandwerk Corona.
Ein weiterer Aspekt, den man beim Einkauf beachten sollte, ist die Qualität der Produkte. Besonders bei Milchprodukten gibt es Unterschiede, die auf die Haltungsform der Kühe zurückzuführen sind. Ein Beispiel hierfür ist die Heumilch aus Österreich, die aufgrund ihrer traditionellen Herstellung sogar zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Weitere Informationen dazu finden Sie in unserem Artikel Heumilch österreich Weltkulturerbe.
Auch die Ernährungsbildung von Kindern ist ein wichtiger Faktor, der beim Einkauf berücksichtigt werden sollte. Kinder sollten frühzeitig lernen, auf die Haltungsform der Tiere und die Qualität der Lebensmittel zu achten. Projekte und Strategien zur Ernährungsbildung finden Sie in unserem Artikel Ernährungsbildung von Kindern. So können Sie sicherstellen, dass Ihre Kinder von Anfang an die richtigen Entscheidungen treffen.