Logo von Kauf im Einzelhandel
Supermarkt-Ranking: Umweltversprechen im Test

Supermarkt-Ranking: Umweltversprechen von Aldi, Rewe & Co.

Letztes Update: 08. Februar 2024

Supermarkt-Ranking: Aldi, Rewe & Co. werden von foodwatch für Greenwashing kritisiert. Die meisten deutschen Supermärkte haben keine klare Strategie zur Reduktion von Pestiziden. Sieger ist die Schweizer Kette Migros, die bis 2030 komplett pestizidfrei sein will.

Supermarkt-Ranking: Deutsche Ketten im Umwelt-Mittelfeld

Die Ergebnisse des neuesten Supermarkt-Rankings könnten für deutsche Einzelhändler kaum ernüchternder sein. Im europäischen Vergleich landen sie nur im Mittelfeld, wenn es um Umweltschutz und den Einsatz von Pestiziden geht. Diese Bilanz zieht die Verbraucherorganisation foodwatch, die den großen deutschen Supermarktketten wie Aldi und Rewe Greenwashing vorwirft. Die Kritik: Zu wenig Engagement bei der Reduktion von Pestiziden in der Produktion von Getreide, Obst und Gemüse.

Supermarkt-Ranking offenbart Defizite im Umweltschutz

Das von foodwatch veröffentlichte Ranking zeigt auf, dass die meisten Supermärkte weder eine klare Strategie zur Pestizid-Reduktion verfolgen noch ausreichend über den Einsatz von Pflanzengiften bei ihren Zulieferern informiert sind. Die Forderung der Organisation ist klar: Supermärkte sollen nur noch Getreideprodukte anbieten, die pestizidfrei produziert wurden.

Greenwashing statt echter Fortschritte

Die Praxis des Greenwashings wird von foodwatch scharf kritisiert. Trotz grüner Werbeversprechen und Nachhaltigkeitssiegeln bleibt der Einsatz hochgiftiger Pflanzengifte auf den Feldern bestehen. Die Folgen für Umwelt, Klima und Artenvielfalt sind gravierend. Die Supermärkte müssen nach Ansicht von foodwatch den Einsatz von Pestiziden, insbesondere im Getreideanbau, drastisch reduzieren.

Strategien zur Pestizid-Reduktion unzureichend

Im Rahmen des Supermarkt-Rankings wurden Handelsketten zu ihren Strategien und Maßnahmen befragt. Einige, wie Edeka, erkennen zwar das Problem, konzentrieren sich aber lediglich darauf, die Pestizid-Rückstände in den Endprodukten zu reduzieren. Die Notwendigkeit, den Gebrauch von Ackergiften bereits beim Anbau zu senken, wird weitgehend ignoriert. Dies ist besonders problematisch, da auf Getreide wie Weizen und Gerste rund 45 Prozent des Pestizideinsatzes in Deutschland entfallen.

Migros als Vorbild im Supermarkt-Ranking

Die Schweizer Handelskette Migros sticht als Testsieger hervor. Migros bietet bereits jetzt in jeder Getreidekategorie pestizidfreie Produkte an und unterstützt Landwirt:innen bei der Umstellung auf pestizidfreien Anbau. Das ambitionierte Ziel: Bis 2030 soll das gesamte Sortiment ohne Pestizide auskommen. Ein Beispiel, das zeigt, dass ein pestizidfreier Supermarkt realisierbar ist.

Bioprodukte allein sind nicht die Lösung

Obwohl die Strategie, mehr Bioprodukte anzubieten, von foodwatch begrüßt wird, ist dies allein nicht ausreichend. Verbraucher:innen sollten unabhängig vom Preis Produkte ohne Pestizideinsatz finden können. Nur so lässt sich eine gesunde Ernährung sicherstellen und ein Beitrag zum Schutz der Artenvielfalt und des Grundwassers leisten.

Forderungen für ein verbessertes Supermarkt-Ranking

Foodwatch stellt klare Forderungen an die Supermärkte: Die Umstellung auf ein komplett pestizidfreies Getreidesortiment, eine Beschaffungspolitik, die pestizidfreie Produkte bevorzugt, und die Veröffentlichung von Daten zum Pestizideinsatz. Diese Schritte sind entscheidend, um im nächsten Supermarkt-Ranking besser abzuschneiden und einen echten Beitrag zum Umweltschutz zu leisten.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren

Umweltthemen spielen eine immer größere Rolle im Einzelhandel, insbesondere wenn es um die Lebensmittelindustrie geht. Supermärkte wie Rewe setzen verstärkt auf Maßnahmen, um ihre Umweltbilanz zu verbessern. Ein interessanter Aspekt dabei ist die Preisgestaltung, die ebenfalls eine Rolle spielt, um umweltfreundliche Produkte attraktiver zu machen. Lesen Sie mehr über die sinkende Preise bei Rewe, die zeigen, wie Nachhaltigkeit und finanzielle Anreize Hand in Hand gehen können.

Ein weiterer wichtiger Faktor für die Umweltstrategie von Supermärkten ist die Auswahl der Produkte, die sie führen. Die Einführung von Bio-Produkten und deren erfolgreiche Platzierung am Markt ist ein Indiz für das wachsende Umweltbewusstsein der Verbraucher. Ein gutes Beispiel hierfür sind die Bio-Produkte von Kaufland, die nicht nur umweltfreundlich sind, sondern auch bei Verbrauchertests hohe Bewertungen erhalten haben.

Zudem ist das Bewusstsein für nachhaltige Landwirtschaft und die Unterstützung lokaler Produzenten ein wichtiger Schritt hin zu einer umweltfreundlicheren Zukunft. Die Förderung regionaler Produkte hilft, Transportwege zu verkürzen und die CO2-Bilanz zu verbessern. Erfahren Sie mehr über die Vorteile der Unterstützung lokaler Landwirtschaft am Beispiel der Regionalen Kartoffel, die zeigt, wie lokale Produkte den Einzelhandel und die Umwelt positiv beeinflussen können.