Letztes Update: 26. August 2024
Der Artikel zeigt, wie Unternehmen mithilfe von verlÀsslichen Nachhaltigkeitsdaten den Anforderungen des EU Green Deal gerecht werden und ihre GeschÀftsprozesse zukunftsfÀhig gestalten können. Erfahren Sie, welche Chancen und Herausforderungen damit verbunden sind.
Die Bestrebungen hin zu KlimaneutralitĂ€t und Kreislaufwirtschaft sind heutzutage in vielen Unternehmensstrategien verankert. Der EU Green Deal beschleunigt diese Bestrebungen nun durch entsprechende Regulierungen und kann fĂŒr manche Unternehmen zur Herausforderung werden.
Die Forderung nach mehr Transparenz hinsichtlich ihrer NachhaltigkeitsaktivitĂ€ten und -leistungen beschĂ€ftigt Unternehmen tĂ€glich: Kund:innen interessieren sich fĂŒr Herkunft und Umweltauswirkungen von Produkten, Investoren fordern Details zu möglichen Umweltrisiken und Gesetzgeber definieren Anforderungen an die Unternehmensberichterstattung, Sorgfaltspflichten in Lieferketten und Konsumentenkommunikation. Zu solchen Anforderungen zĂ€hlen beispielsweise die EU Deforestation Regulation (EUDR) und die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD). Die EUDR ist eine Verordnung zu entwaldungsfreien Lieferketten und tritt am 30. Dezember 2024 in Kraft. Bei der CSRD handelt es sich um eine EU-Richtlinie zur Nachhaltigkeitsberichterstattung, die Unternehmen dazu verpflichtet, regelmĂ€Ăige Reports ĂŒber ihre sozialen und ökologischen Risiken zu veröffentlichen. Vorangetrieben werden diese Anforderungen durch den EU Green Deal, dessen ĂŒbergeordnetes Ziel die Erreichung der KlimaneutralitĂ€t der EU bis zum Jahr 2050 ist.
Keine leichte Aufgabe fĂŒr Unternehmen, denn der Zeitraum fĂŒr die Umsetzung ist kurz und die Vorgehensweise teilweise unklar. Parallele Anfragen mit unterschiedlichen Herangehensweisen an die Lieferkettenteilnehmer können zu vermeidbarer Mehrarbeit fĂŒhren. Zudem spielt die wachsende KomplexitĂ€t von unternehmensĂŒbergreifendem Datenaustausch eine groĂe Rolle. Denn die benötigten AuskĂŒnfte können in den meisten FĂ€llen nicht von einem Unternehmen allein gegeben werden. Damit die Informationen aussagekrĂ€ftig sind und eine Vergleichbarkeit zwischen verschiedenen Unternehmen gewĂ€hrleistet werden kann, bedarf es auĂerdem einheitlicher Definitionen, Mess- und Berechnungsvorgehen.
Um diese Herausforderungen zu meistern, mĂŒssen Unternehmen kooperieren und einen gemeinsamen Ansatz verfolgen. âHier kommt das GS1 Programm Data for Sustainability zum Einsatz. Mit dem Programm bietet GS1 Germany als Plattform und Multiplikator einen kollaborativen Lösungsansatzâ, erklĂ€rt Christian Przybilla, Programmleiter und Lead Master Data and Data Exchange bei GS1 Germany. Er fĂŒgt hinzu: âZiel des Programms ist die Entwicklung einer gemeinsamen Sprache auf Basis von GS1 Standards fĂŒr Nachhaltigkeitsinformationen, die die Transformation innerhalb der Unternehmen ermöglicht und kooperative AnsĂ€tze ĂŒber die Unternehmensgrenzen hinweg vereinfacht.â Das Programm ist auf mehrere Jahre ausgerichtet. Konkret geplant ist bisher die aktuell laufende Phase 1, in der die EUDR und CSRD behandelt werden. Mehr als 30 Vertreter aus der FMCG-Branche sowohl aus Industrie als auch Handel und Dienstleistung sind beteiligt. Darunter namhafte Unternehmen wie dm-drogerie markt GmbH & Co. KG, REWE Group Buying GmbH, Henkel AG & Co. KGaA oder Alfred Ritter GmbH & Co. KG.
âHĂ€ndler können seit 2019 den Rezyklatanteil in Verpackungen am POS hervorheben. Dadurch wurden nachweislich nachhaltigere Verpackungen gefördert. Dies wurde durch die Implementierung des Datenattributs âRecycling-Materialanteilâ im GDSN erreicht. Dieses Beispiel verdeutlicht, wie wichtig die Datenstandardisierung ist, um den gesamten Wertschöpfungsprozess effektiv hin zu einer nachhaltigen Wirtschaftsweise zu transformieren. Deshalb setzen wir uns weiterhin aktiv in diesem Bereich einâ, berichtet Dagmar Glatz, Produktmanagement, Nachhaltigkeit/Verpackungen bei dm-drogerie markt.
Dr. Arndt Scheidgen, Director Product Stewardship, Henkel Consumer Brands erklĂ€rt: âWir halten die Teilnahme am GS1-Programm âData for Sustainabilityâ (D4S) fĂŒr essenziell, weil derzeit sehr viele Gesetzgebungen in Kraft treten oder in Vorbereitung sind, die ein Zusammenspiel aller Akteure der Lieferkette erfordern. Jeder Akteur ist dabei auf belastbare Nachhaltigkeitsdaten der vorgelagerten Lieferkette und auf eine standardisierte Ăbertragung angewiesen. Nachhaltigkeitsdaten sind das gröĂte Arbeitsfeld von Industrie und Handel in den 2020er Jahren.â
FĂŒr das Jahr 2024 konzentriert sich Data for Sustainability zunĂ€chst auf die EU Green Deal Verordnungen EUDR und CSRD. In einem ersten Arbeitspaket werden relevante, unternehmensĂŒbergreifende Datenpunkte semantisch beschrieben, um ein gemeinsames VerstĂ€ndnis mit Fokus auf die FMCG-Branche zu schaffen. AnschlieĂend sollen die Datenpunkte in die jeweils passenden GS1 Standards zur Weitergabe zwischen den Partnern in der Supply Chain gemappt werden. Fehlen Angabe-Möglichkeiten in den GS1 Standards, sollen diese in die globalen Standards aufgenommen werden. Perspektivisch steht eine Automatisierung durch Digitalisierung im Vordergrund, die eine langfristige Steigerung der Nachhaltigkeitsperformance innerhalb von Unternehmen ermöglicht.
Die langfristige Perspektive des Programms Data for Sustainability ist es, eine nachhaltige Transformation der gesamten Wertschöpfungskette zu ermöglichen. Dies erfordert nicht nur die Einhaltung der aktuellen Regulierungen, sondern auch eine proaktive Anpassung an zukĂŒnftige Anforderungen. Unternehmen, die frĂŒhzeitig auf standardisierte Nachhaltigkeitsdaten setzen, können sich Wettbewerbsvorteile sichern und ihre Position im Markt stĂ€rken.
Zusammenfassend lÀsst sich sagen, dass die Bereitstellung und Nutzung von Nachhaltigkeitsdaten im Rahmen des EU Green Deal eine zentrale Rolle spielt. Durch Programme wie Data for Sustainability können Unternehmen die Herausforderungen meistern und gleichzeitig einen wichtigen Beitrag zur Erreichung der Klimaziele leisten.
Der Artikel "Presseinformation: Data for Sustainability soll Unternehmen bei der Herausforderung EU Green Deal unterstĂŒtzen" beleuchtet die Bedeutung von Daten fĂŒr nachhaltige Unternehmensstrategien. In diesem Zusammenhang ist es interessant zu sehen, wie sich auch andere Branchen und Unternehmen mit Nachhaltigkeit und Innovation auseinandersetzen. Ein Beispiel dafĂŒr ist die nachhaltige Schreibwaren aus recyceltem Plastik. Diese Produkte zeigen, wie Recycling zu umweltfreundlichen Lösungen fĂŒhren kann.
Ein weiteres spannendes Thema ist die KI-Produkterkennung im Einzelhandel. Hierbei wird KĂŒnstliche Intelligenz genutzt, um den Verkauf und die Logistik zu optimieren. Dies kann auch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit leisten, indem es den Abfall reduziert und die Effizienz steigert. Solche Innovationen sind ein wichtiger Schritt, um die Ziele des EU Green Deals zu erreichen.
SchlieĂlich lohnt es sich, einen Blick auf die Herausforderungen Metzgereihandwerk Corona zu werfen. Die Pandemie hat viele Branchen hart getroffen, aber auch neue Wege zur Nachhaltigkeit aufgezeigt. Unternehmen mussten sich anpassen und neue, nachhaltigere GeschĂ€ftsmodelle entwickeln. Diese AnpassungsfĂ€higkeit ist entscheidend, um die Anforderungen des EU Green Deals zu erfĂŒllen.