Logo von Kauf im Einzelhandel
Mehrwegquote Supermärkte Deutschland: DUH-Umfrage

Mehrwegquote Supermärkte Deutschland: DUH-Umfrage

Letztes Update: 31. August 2024

Eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt, dass keine der großen Supermarktketten in Deutschland die gesetzliche Mehrwegquote für Getränke von 70 Prozent einhält. Besonders Aldi und Lidl bieten ausschließlich Einweg an. Biosupermärkte erfüllen die Vorgaben hingegen vorbildlich.

Mehrwegquote für Getränke: Umfrage der Deutschen Umwelthilfe belegt Verfehlung in allen großen Supermärkten sowie kompletten Boykott durch Aldi und Lidl

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) hat kürzlich eine Umfrage veröffentlicht, die ein alarmierendes Bild über die Einhaltung der gesetzlichen Mehrwegquote für Getränke in Deutschland zeichnet. Keine der großen Supermarktketten erreicht die vorgeschriebene Quote von 70 Prozent. Besonders auffällig ist der komplette Boykott durch die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl, die ausschließlich Einwegverpackungen anbieten.

Die Ergebnisse der Umfrage im Detail

Die Umfrage der DUH umfasste eine Vielzahl von Supermärkten, darunter Vollsortimenter, Discounter und Biosupermärkte. Während die kleineren Biosupermarktketten wie Bio Company, Alnatura und Denns die gesetzliche Mehrwegquote sogar übererfüllen, schneiden die großen Ketten deutlich schlechter ab. Rewe, Kaufland, Edeka und Netto Marken-Discount erhielten eine gelbe Karte, da sie mindestens 50 Prozent Mehrweg in ihrem Getränkesortiment aufweisen. Netto Nord und Penny erhielten eine rote Karte, da sie mit 40 bzw. 20 Prozent weit unter der geforderten Quote liegen.

Die Rolle der Discounter

Besonders negativ fallen die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl auf. Diese bieten Getränke ausschließlich in Einwegverpackungen an und ignorieren damit die gesetzliche Vorgabe komplett. Auch Norma erhielt eine rote Karte, da das Unternehmen keine Angaben zu seinem Mehrweganteil machte. Barbara Metz, Bundesgeschäftsführerin der DUH, kritisiert dieses Verhalten scharf: "Es ist nicht hinnehmbar, dass Händler wie Aldi und Lidl die gesetzliche Mehrwegquote dauerhaft ignorieren."

Die Forderungen der Deutschen Umwelthilfe

Als Konsequenz aus den Ergebnissen der Umfrage fordert die DUH von Bundesumweltministerin Steffi Lemke die Einführung einer Abgabe auf klimaschädliche Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen. Diese Abgabe soll mindestens 20 Cent zusätzlich zum Einwegpfand betragen. "Eine Abgabe auf umweltschädliche Einweg-Plastikflaschen und Dosen ist das wirksamste Mittel und auch mit den neuen Vorgaben der EU-Verpackungsverordnung kompatibel," so Barbara Metz weiter.

Mehrwegquote Supermärkte Deutschland: Ein Blick auf die Vollsortimenter

Auch die großen Vollsortimenter wie Edeka und Rewe, die nach eigenen Aussagen Wert auf Nachhaltigkeit legen, erreichen die gesetzliche Mehrwegquote nicht. Edeka kommt auf eine Quote von 50 Prozent, Rewe auf 66 Prozent. Thomas Fischer, DUH-Leiter für Kreislaufwirtschaft, fordert daher: "Wir fordern die Regionalgesellschaften und Franchisenehmer auf, vor allem Mehrwegprodukte aus der nahen Umgebung anzubieten."

Die Bedeutung der Mehrwegquote

Die Mehrwegquote ist ein wichtiger Bestandteil der deutschen Umweltpolitik. Sie soll dazu beitragen, den Verbrauch von Einwegplastik zu reduzieren und die Umweltbelastung zu minimieren. Ein hoher Mehrweganteil bedeutet weniger Müll und eine geringere Belastung für die Umwelt. Daher ist es umso alarmierender, dass viele große Supermärkte die gesetzliche Vorgabe nicht einhalten.

Die Reaktionen der Supermärkte

Die Reaktionen der Supermärkte auf die Umfrage der DUH sind unterschiedlich. Während einige Ketten wie Rewe und Edeka betonen, dass sie bereits Maßnahmen zur Erhöhung des Mehrweganteils ergriffen haben, schweigen andere wie Aldi und Lidl zu den Vorwürfen. Es bleibt abzuwarten, ob die Forderungen der DUH und der öffentliche Druck zu einer Änderung des Verhaltens führen werden.

Die Rolle der Verbraucher

Auch Sie als Verbraucher spielen eine wichtige Rolle bei der Einhaltung der Mehrwegquote. Durch den bewussten Kauf von Mehrwegprodukten können Sie einen Beitrag zum Umweltschutz leisten. Achten Sie beim Einkauf darauf, Getränke in Mehrwegflaschen zu wählen und informieren Sie sich über die Mehrwegquote der Supermärkte in Ihrer Umgebung.

Fazit

Die Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt deutlich, dass die großen Supermarktketten in Deutschland die gesetzliche Mehrwegquote für Getränke nicht einhalten. Besonders die Discounter Aldi Nord, Aldi Süd und Lidl fallen negativ auf, da sie ausschließlich Einwegverpackungen anbieten. Die DUH fordert daher eine Abgabe auf klimaschädliche Einweg-Plastikflaschen und Getränkedosen, um den Druck auf die Supermärkte zu erhöhen. Auch Sie als Verbraucher können durch den bewussten Kauf von Mehrwegprodukten einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Diese Artikel könnten dich auch interessieren

Die Mehrwegquote für Getränke ist ein wichtiges Thema im stationären Einzelhandel. Eine aktuelle Umfrage der Deutschen Umwelthilfe zeigt, dass alle großen Supermärkte die gesetzlich vorgeschriebene Quote verfehlen. Besonders auffällig ist der komplette Boykott durch Aldi und Lidl. Diese Entwicklung wirft Fragen auf, was genau unter Einzelhandel verstanden wird. Erfahren Sie mehr dazu in unserem Artikel Was nennt man Einzelhandel. Hier erhalten Sie eine umfassende Definition und Bedeutung des Begriffs.

Ein weiterer Aspekt, der in diesem Zusammenhang relevant ist, ist die Rolle von Lidl im Einzelhandel. Lidl hat sich entschieden, die Mehrwegquote zu boykottieren, was viele Verbraucher und Umweltschützer verärgert. Doch ist Lidl tatsächlich ein Einzelhandel? Diese Frage wird in unserem Artikel Ist Lidl ein Einzelhandel ausführlich beleuchtet. Hier erfahren Sie, wie Lidl in die Struktur des Einzelhandels passt und welche Auswirkungen dies auf die Mehrwegquote haben könnte.

Abschließend ist es wichtig zu verstehen, was alles zum Einzelhandel gehört und welche Arten von Geschäften es gibt. Diese Informationen helfen Ihnen, die Bedeutung der Mehrwegquote im Kontext des gesamten Einzelhandels besser zu verstehen. Lesen Sie dazu unseren Artikel Was gehört alles zum Einzelhandel. Hier finden Sie eine detaillierte Übersicht über die verschiedenen Facetten des Einzelhandels und wie sie miteinander verknüpft sind.